Der Spindelstrauch, botanisch auch Euonymus genannt, ist ein vielseitiges Gartengewächs. Er dient als Sichtschutz sowie Fassadenbegrünung, wobei er bunte Farbakzente setzt. Der robuste Strauch besitzt widerstandfähiges Holz, das früher der Herstellung verschiedener Alltagsgegenstände diente. Seinen Namen erhielt der Spindelstrauch von den Spindeln, die aus seinem Holz gefertigt wurden.
Der Spindelstrauch – Herkunft und Eigenschaften
Spindelsträucher sind über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet und finden sich vor allem in Ostasien. Die europäischen Arten sind dabei unter dem Synonym Pfaffenhütchen bekannt. Ihr Name leitet sich von ihren auffällig bunten, vierfächrigen Früchten ab. Ihre rosa Kapseln in Kombination mit orangenen Fruchtkörpern erinnerten die Menschen wohl an die Kopfbedeckung eines Kardinals.
Der Name des Spindelstrauchs verrät des Weiteren einiges über seine Wuchsform: Die Gartenpflanze wächst strauchig und lässt sich höchstes mit dem Wuchs kleiner Bäume vergleichen. Sie erreicht eine Höhe von bis zu fünf Metern, wobei einige Arten sogar nur kriechend oder kletternd wachsen.
Die verschiedenen Arten des Spindelstrauchs halten dabei immergrüne und laubabwerfende Exemplare bereit. Während die immergrünen Sträucher oft golden oder weiß panaschierte Blätter aufweisen, färben sich laubabwerfende Arten im Herbst vollständig Rot. Gemeinsam ist den verschiedenen Arten ein dichter, verzweigter Wuchs und eine ausladende Krone. Alle Teile des Spindelstrauchs gelten außerdem für Menschen und Tiere als giftig.
So pflanzen Sie den Spindelstrauch
Als Gartenpflanze ist der Spindelstrauch ein wahrer Blickfang. Während der Flügel-Spindelstrauch etwa einzelstehend die Aufmerksamkeit auf sich zieht, eignet sich ein gewöhnliches oder breitblättriges Pfaffenhütchen sehr gut als Wildhecke. Der Kriechspindel lässt sich des Weiteren als dichter Bodendecker einsetzten.
Das Gewächs ist dabei wenig anspruchsvoll und zeigt sich äußerst robust. Es bevorzugt einen hellen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Seine Wurzeln sind sehr konkurrenzstark, sodass sich der Spindelstrauch nicht am kräftigen Wurzelwerk seiner Nachbarn stört.
Während er einen neutralen, frischen und nährstoffreichen Boden zu schätzen weiß, fühlt sich das Pfaffenhütchen als europäische Variante auch an einem trockenen, leicht kalkhaltigen Standort wohl. Beide Arten präferieren allerdings feuchte Böden. Dort wachsen sie jedoch nicht nur schneller, sondern auch unkontrollierter.
So pflegen Sie den Spindelstrauch
Der Spindelstrauch ist für seine pflegeleichte, unkomplizierte Art bekannt. Ausgepflanzte Exemplare sollten Sie anfangs regelmäßig gießen, bis sie angewachsen sind. Dann entwickelt das Gewächs ein weitreichendes Wurzelwerk und kann sich mit diesem selbst versorgen. Lediglich in trockenen Sommermonaten weiß der Spindelstrauch eine extra Portion Wasser zu schätzen. Ihren Wunsch zeigt die Gartenpflanze mit hängenden Blättern, die nur selten vorkommen. Sträucher, die Sie in Blumenkübel gepflanzt haben, sollten Sie regelmäßig gießen. Diesen können kein weitreichendes Wurzelgeflecht entwickeln und sich somit nicht selbst versorgen. Während die oberirdische Erde regelmäßig abtrocknen sollte, darf der Wurzelballen ruhig feucht bleiben.
Grundsätzlich entwickeln Spindelsträucher von selbst eine schön geformte Krone. Sie müssen daher nicht geschnitten werden. Halten Sie einen immergrünen Strauch allerdings als Bodendecker oder Hecke, bietet sich ein regelmäßiger Rückschnitt mit der Gartenschere an. Diesen sollten Sie möglichst im frühen Frühjahr oder im späten Herbst vornehmen, um eventuell nistende Vögel nicht zu stören. Wenn Sie sich einen frostfreien, bewölkten Tag aussuchen, werden die Schnittwunden außerdem nicht strapaziert. Darüber hinaus gilt der Spindelstrauch als sehr schnittverträglich und verzeiht auch kleinere Eingriffe, die Sie über den Sommer vornehmen. Wenn Sie dabei einen Trieb mit drei bis vier Blattpaaren abschneiden, können Sie Ihren Spindelstrauch übrigens ganz einfach vermehren. Pflanzen Sie den Steckling einfach zu einem Drittel in Erde und halten Sie diese feucht, bis sich nach einiger Zeit Wurzeln entwickeln.
Während heimische Spindelsträucher außerdem winterhart sind, sollten Sie immergrüne Arten wie den Japanischen Spindelstrauch an einem geschützten Ort mit Temperaturen zwischen 6 und 10 Grad Celsius überwintern. Das Winterquartier sollte dabei eine natürliche Lichtquelle besitzen, muss aber nicht übermäßig hell ausfallen. Gießen Sie Ihren Spindelstrauch nur mäßig, sodass die Erde immer nur leicht feucht bleibt. Eine Düngung ist während der Wintermonate nicht notwendig. Auch wenn die Gartenpflanze an einem humosen, nährstoffreichen Standort wächst, müssen Sie nicht düngen. Für Topfpflanzen oder Gewächse in einem sehr nährstoffarmen Boden lohnt sich hingegen eine sanfte Düngung im Frühjahr.